Sonntag, 13. Mai 2012

einer schwarzbunten

Liebe sucht und braucht vor allem immer eines: Ihren Ausdruck. Wenn sie sich nicht äußern kann, erstickt sie den, der sie empfindet. So ist dies  die einzige verlässliche Heimat für das, was sonst kein Zuhause hat, keinen Ort, keine Zeit, keine Zukunft, keine Hoffnung und vor allem keinen Sinn außer dem, alle meine fühlbare Bedeutung zu sein.

Leere

Dich jetzt gegenüber haben, Monster!
Komm!
Greif mich an!
Komm her und verschling mich!
Ich kenn Dich nicht, aber
Du kennst mich auch nicht.
Meine Furcht ließ Dich riesig werden. Komm her!
Ich will endlich den Weg durch Dich hindurch.

Wüste

Staubige Sande unterschiedlicher Sorten. Wenn ich atme riechen sie. Heiß. Brennen auf der Haut und verkleben sich mit dem Schweiß an mir.
Wasser kaum zum Trinken.
Bilder.
Um eine Oase.
Abstand.
Hölle. Demütigung. Schmerz.
Vertraut.
Einschlafen im Schatten eines Halmes.
Träumen. Wasser. Leben. Ausdruck. Leben.  Kenne seinen Klang, seine Textur, seine Beschaffenheit. Vertraut.
Dann erwache ich.  Um mich herum Gebeine, allenfalls früheren Lebens, Gebeine des Traumes. Unerreichbar. Ich strecke die Hand aus. Er verschwindet  in immer dem gleichen Tunnel. Entfernt sich. Vor mir.
Beharrlichkeit der Wüste.
Bleibt.
Was will sie von mir? Hat sie eine Frage an mich? Wozu?
Braucht sie mich?
Kann ich mit ihr fertig werden?
Die Klänge einer unerreichbaren Ferne. Traum. Wirklichkeit, ferne Wirklichkeit.
Wie komme ich dahin? Wie erreiche ich sie?
Kein Ort, zu dem ich fahren kann, den ich durch suchen finden kann.  Keine Zeit, auf die ich warten kann.  Muss etwas tun. Tue. Gehe. Suche. Warte. Baue Sandburgen, streue Sandbilder, backe Sandkuchen, baue  Sanduhren, liebe Sandmänner. Fundamente aus Sand.  Tun hilft nicht. Warten hilft nicht. Vergessen will ich nicht. Ablenken ist unlogisch. Irgendetwas anderes,  Zeit. Kraft, Kraft. Zeit.
Zurück , ewig immer wieder zurück .  Im Vorwärts nichts erkennend.  Zurück in liebgewonnene Traurigkeit.
Bilder einer Oase.
Vertraut.
Schmerz.
Demütigung.
Abkehr.
Nach vorn in geträumte Ferne.
Ferne Wirklichkeit.
Einschlafen im Schatten eines Halmes.

Stimmungen eines einzigen Tages

Es gehört zu mir, wie ein Mantel, den ich Tag und Nacht auf nackter Haut trage.
Aaaah, mein Mantel!
Eine andere Lösung gibt es für mich nicht, nicht bis jetzt.
DAS bin jetzt so ich. Und gerade, in diesem Augenblick, fühlt es sich OK an.